Chongqing Reisebericht 2024 – Chinas Mega City ist doppelt so gross wie die Schweiz

In meinem Chongqing Reisebericht stelle ich dir eine von Chinas Mega Cities vor, Chongqing. Im August reisen wir von Dubai, der Stadt der Superlativen, in eine Stadt, die im Jahr 2024 genau 10x so gross ist. Sie ist flächenmässig sogar doppelt so gross als die Schweiz und das macht sie zur grössten Stadt der Welt.

Die Metropole liegt im Südwesten Chinas, umgeben vom Yangtze River (Jangtsekiang) und dem Jialing. Bis zum März 1997 gehörte Chongqing zur Provinz Sichuan und erhielt dann den Sonderstatus einer regierungsunmittelbaren Stadt, ähnlich wie Shanghai, Peking und Tianjin. Ausgesprochen wird Chongqing „Schungsching“. =)

Chongqing gilt längst als Vorzeigestadt, die von der chinesischen Regierung mit Milliardenbeträgen unterstützt wird. Fast kein Haus in Chongqing soll älter als 30 Jahre alt sein, obwohl die Geschichte der Stadt tausende Jahre zurückreicht.

Es ist eine traditionelle Stadt, authentisch und trotzdem sehr modern. Niemand spricht hier Englisch und wir treffen in einer knappen Woche nur eine handvoll Europäer. Unter 33 Millionen Einheimischen fühlen wir uns dennoch wohl. Alle sind freundlich und hilfsbereit.

Eine besondere Woche und ein besonders spannendes Erlebnis für die ganze Familie, aber mehr dazu nun in meinen Chongqing Reisebericht.

Anreise von Dubai über Hong Kong nach Chongqing

Über Hong Kong geht es für uns im August von Dubai nach Chongqing. Das heisst von ca. 42 Grad im Schatten, ins kühle China mit 35 Grad. Die Temperaturen sind wir von Malta gewohnt und kommen damit gut zurecht. Im Winter geht es hier bis ca. 18 Grad runter und in den Bergen kannst du sogar Ski fahren.

Seit 2024 benötigen Schweizer kein Visum mehr und dürfen 15 Tage im Land bleiben. Perfekt! Die Einreise klappt problemlos und der Polizist konnte fliessend Englisch. Nachdem wir unser Visa On Arrival erhalten haben, sollte dies dann die letzte Person gewesen sein, mit der wir in den nächsten Tagen ohne Hände und Füsse reden können.

Direkt hinter dem Zoll lag die Sprachbarriere auf einer Skala von 1-10 bei einer glatten 11. Aber The Great Wall of Language konnte Dank Google Translate und WeChat leicht umgangen werden. Und Gott sei Dank war jeder einzelne chinesische Mensch dort darauf vorbereitet. Es ging in der Tat ohne Probleme, aber wirkliche Unterhaltungen fanden so leider keine statt.

Auch kannst du in Chongqing natürlich nicht mit den gewohnten Bank- und Kreditkarten zahlen, wie Visa- oder Mastercard. Das kenne ich bereits aus Thailand so. Dafür gibt es WeChat, was ich natürlich schon eingerichtet hatte. Man lese zwischen den Zeilen. 😉

Mit dem WhatsApp aus China kannst du hier überall bezahlen. Vom Taxi bis zum Strassenhändler und natürlich auch bei Louis Vuitton. Letzteres würde wahrscheinlich sogar Kreditkarten akzeptieren.

Bargeld mögen die Chinesen überhaupt nicht. Wir haben ca. 50 EUR in Yuan dabei und kommen damit super die ganze Woche aus.

Aber zu erstmal wurden wir übers Ohr gehauen

Wir kommen gegen Abend in der Stadt an. Vom Flughafen Chongqing-Jiangbei (CKG), der nordöstlich von Chongqing liegt, ist es eine 20-minütige Autofahrt. Am Flughafen winkte uns ein freundlicher Taxifahrer zu und führte uns zu seinem Auto in der Tiefgarage, fernab von allen Taxiständen. Das war insofern praktisch, weil er auch unser Gepäck geschleppt hat. Chongqing ist eine extrem sichere Stadt, daher hatten wir da keine Bedenken.

Der Preis von 250 Yuan war für uns absolut angemessen. Später aber erfuhren wir, dass die Fahrt nur läppische 45 Yuan kostet. Das sind quasi 30 EUR statt der üblichen 6 EUR. Dennoch war es für uns natürlich immer noch ein günstiger Preis für die Strecke. Aber trotzdem 🤬! Der Taximensch war jedoch der letzte Schlawiner (hochdeutsch: gerissener Gauner, Spitzbube, Schlitzohr, böser Chinese), dem wir hier begegnen.

Alle anderen 1.399.999.999 Chinesen sind freundliche Menschen und die Einheimischen in Chongqing waren so hilfsbereit, obwohl sie unsere Sprache nicht sprechen. 😁 Sogar die Gesten und Zahlen sind hier verschieden, aber sie waren immer bemüht, dass wir sie verstehen. So etwas weiss ich immer sehr zu schätzen und es gibt mir das Gefühl, wirklich willkommen zu sein. Gastfreundlichkeit wird in China gross geschrieben, daher möchte ich das in meinem Chongqing Reisebericht nicht unerwähnt lassen.

Jie Fang Bei Einkaufsstrasse in Chongqing

Unser Apartment befindet sich im Gebäude der ADBC Bank, im 54. Stock. Die 270° Aussicht von dort oben ist fantastisch. Wir schauen einmal nach Westen auf die Stadt und nach Norden auf die Berge. Da fühlen wir uns direkt wohl. Dazu trägt auch die wirklich tolle Badewanne bei, die direkt am Fenster steht. Baden mit Blick auf die Stadt, das ist vor allem am Abend, nach einem anstrengenden Tag ein Highlight.

Wir planen unsere Ausflüge daher von zuhause aus, quasi von oben. Dort erkennen wir Raffles-City, das Vorzeigeobjekt der Stadt, auf das wir von oben herunterschauen. Zwei der acht Türme sind sogar höher als unser Gebäude. Auch sehen wir einen grossen Teil der Innenstadt. Direkt vor unserem Gebäude befindet sich eine kleine Shoppingmall. Unser erster Ausflug geht also direkt nach Downtown Chongqing. Wir möchten in die Haupteinkaufsstrasse Jiefangbei. Diese liegt nur etwa 20 Gehminuten entfernt. Wir nutzen die Rolltreppen der kleinen Shoppingmall, um ein paar Höhenmeter einzusparen.

In Chongqing geht es rauf und runter, da die Stadt in den Bergen liegt. Da ist es praktisch, wenn du ein paar Abkürzungen kennst. In der Haupteinkaufsstrasse befinden sich dann neben wenigen traditionellen Läden, alle bekannten grossen Ketten und auch Luxusmarken. Von Rolex über Cartier, aber auch H&M und Zara. Erster Eindruck von der Stadt: Wow, ist es hier sauber. Natürlich kehrt Herr Rolex regelmässig vor seiner Tür, logisch. Aber auch in den kleinen Gassen links und rechts davon siehst du keinen Müll rumliegen.

Wir schlendern durch die Stadt und da es ca. 35 Grad draussen sind, essen wir in einem „China Restaurant“ in der Guotai Park 108 Mall. Der Food Court dort ist ziemlich gross und so sind wir erstmal überwältig von dem Angebot. Wir entscheiden uns für ein paar Nudelsuppen. Ich bin derjenige in der Family, der gerne scharf isst und daher immer alles ausprobiert. Die Würze und Schärfe in Chongqing kommt aus seiner Vergangenheit, als es noch zur Provinz Sichuan gehörte. Daher wird mit dem einheimischen Szechuanpfeffer nicht gespart. Yummy! 🌶️🌶️🌶️

In Jiefangbei, auf Landessprache 解放碑中央商务 geschrieben, steht das knapp 30m hohe „Denkmal zur Befreiung des Volkes“, mit dem die Chinesen dem Sieg Chinas im Zweiten Weltkrieg gedenken. Hier tummeln sich vor allem am Abend die Einheimischen und Touristen und jeder versucht das schönste Foto zu schiessen. Uns fällt auf, dass wir den ganzen Tag schon die einzigen Europäer sind. Vier Europäer unter 33 Millionen Chinesen, plus die unzähligen anderen asiatischen Touristen. Wir fühlen uns dennoch pudelwohl hier.

Abends gehen wir noch auf einen Nightmarket und probieren uns durch die vielen Köstlichkeiten. Bestellt wird hier mit Fingerzeig aufs Essen. *g* Wir können nur dort essen, wo das Essen auch auf Fotos abgebildet ist. Aber wir verhungern nicht und kulinarisch gesehen, ist diese Reise sicher ganz vorne mit dabei.

Wir lassen den Tag in unserer Badewanne ausklingen, mit herrlichem Blick auf die beleuchtete Stadt. Obwohl Chongqing wunderbar grün ist, gefällt mir das Beleuchtungskonzept der Stadt. Im Museum werde ich in ein paar Tagen lesen, dass die Stadt bereits in den 70er Jahren dafür bekannt war. Mein Chongqing Reiseberich schaut an der Stelle also in die Zukunft.

The Ring – Shopping Mall und Botanischer Garten in einem

Da ich immer auch auf Reisen arbeite, ist es wichtig stabiles Internet zu haben und einen Platz, in dem die Kids sich in der Zeit austoben können. Shopping Malls helfen mir da meist weiter, weil jede mindestens einen kleinen Indoorspielplatz hat. Das hilft vor allem in Ländern wie China, wo es um diese Jahreszeit relativ heiss ist. Die Kids sind schon ein eingespieltes Team, was Indoorspielplätze angeht. Im The Ring gibt es einen schönen betreuten Spielplatz. Bewaffnet mit Rutschsocken gehen wir direkt dorthin. Die Versuchung danach zum Shopping aufzubrechen ist gross, aber auch die Arbeit muss erledigt werden.

Nach erfolgreichem Spielen, bei dem unsere Jüngste sogar eine Verbündete gefunden hat, trotz Sprachbarriere, gehen wir in den Botanischen Garten im The Ring. Die Shopping Mall ist dafür bekannt, einen der grössten Indoorgärten China’s zu beherbergen. Inmitten von Chanel, Lacoste und Hilfiger blühen hier Pflanzen aus aller Welt. Das ist ein ganz besonderes Feeling und es gefällt uns, da die Luft in dem Garten super frisch ist.

Am Nachmittag gehen wir noch in den Jinzhou Business District, der sich um The Ring herum befindet. Dort gibt es unzählige Restaurants und kleinere Geschäfte. Wir schlendern über den Nightmarket, der bereits geöffnet hat. Es werden neben allen Köstlichkeiten auch viele handgemachte Accessoires verkauft.

Daneben sehen wir einen Stand, der Fische, Frösche und Krebse verkauft, lebend. In kleinen Einmachgläsern, die wunderschön hergerichtet sind. Aber nein danke. Ich erkläre der Verkäuferin, dass wir die Fische nicht so gut in unseren Koffern mitnehmen können. Sie versteht ja eh kein Englisch, ist aber trotzdem happy mit meiner Antwort. 😁

Three Gorges Museum Chongqing – Chongqing Reisebericht

Chinas Mega City Chongqing ist nicht ohne Grund so gross. Es gibt hier praktisch unbegrenzt viel Energie, die aus Wasserkraft gewonnen wird. Mit Turbinen aus der Schweiz produzieren die Chinesen hier soviel Energie, dass halb Europa versorgt werden könnte und dazu noch grüne Energie. Vorbildlich. Deshalb ist die Luft hier auch überall sauber und du kannst sogar in der Innenstadt durchatmen.

Möglich macht das der Drei-Schluchten-Damm, dem gleich ein ganzen Museum gewidmet wurde. Dieses befindet sich direkt in der City, neben der „Great Hall of the People“, der Volkshalle. Seit 2005 werden hier Artefakte ausgestellt, die in der Umgebung um den Staudamm gefunden wurden. Sonderausstellungen zeigen die Kultur und Geographie der Dreischluchten-Region, die Konstruktion des Dammes, aber auch die Geschichte von Chongqing und seiner Umgebung. Von prähistorischen Zeiten bis hin zum Japanisch-Chinesischen Krieg, 1937-1945.

Einziger Nachteil des Museums ist, dass kaum ein Wort Englisch angeschrieben ist. Mit Google Translate können wir zwar Vieles übersetzen, aber das macht auf Dauer halt auch nicht soviel Spass. Daher touchieren wir zwei der vier Stockwerke nur und verlassen nach ca. einer guten Stunde das Museum wieder. Du kannst hier aber locker drei bis vier Stunden verbringen, wenn du dir alles anschaust.

Chongqing Zoo

Wir machen uns nach dem Museum auf den Weg zum Zoo. Ein Chongqing Reisebericht wäre auch nicht komplett, wenn der Besuch im Zoo fehlen würde. Hier im städtischen Zoo, findest du neben 200 Tier- und mehr als 1000 Vogelarten auch ein Panda House. Dort werden Pandas relativ naturgerecht gehalten. Das Panda House ist für viele Touristen die Hauptattraktion, weshalb viele nach ein paar Minuten den Zoo bereits wieder verlassen. Wir verbringen einen halben Tag hier und sind begeistert von der Artenvielfalt.

Auch sind die Gehege und Käfige üppig angelegt, vor allem für einen Stadtzoo. Lustig und auch interessant fanden wir, dass viele Aquarien einfach draussen stehen. Bei gemässigtem Klima ist das wohl kein Problem. Wir sehen neben Kängurus und Alpakas auch viele Reptilien, Schlangen und giftige Frösche. Gleich neben dem Reptilien-Haus befindet sich ein Teich mit riesigen Goldfischen. Es sind keine Koi, sondern klassische Goldfische. Direkt daneben schauen uns Goldfische mit übergrossen Augen an. Die Kids lachen sich kaputt. Tatsächlich gibt es hier mehrere Arten Goldfische, die alle total unterschiedlich aussehen. Manche haben übergrosse Augen, sind kugelrund oder haben Säcke unterhalb der Augen im Wasser flattern. Seltsam irgendwie.

Auf dem Weg zurück in die Innenstadt halten wir noch kurz an der Chongqing Light Rail Station Liziba. Hier fährt die Linie 2 in ein Wohngebäude. Das sieht spektakulär aus und in der Tat sehen wir auch einen Zug, wie er das Gebäude gerade verlässt. Seit 2005 gibt es diesen Bahnhof, der im 6. bis 8. Stock des 19-stöckigen Gebäudes nicht nur die Anwohner mit der City verbindet. Der Bahnhof ist mittlerweile sehr hoch frequentiert. Spezielle Technologien werden hier eingesetzt, damit ein Leben im Gebäude möglich ist. Das Gebäude und der Bahnhof wurden übrigens zusammen gebaut und nicht nachträglich zusammen gebastelt.

Raffles City Chongqing

Oh yeah, also wer wie wir Naturliebhaber ist und trotzdem Städte toll findet, dem wird Raffels City gefallen. Es ist einer der Top Sehenswürdigkeiten hier in meinem Chongqing Reisebericht. Es ist ein architektonisches Meisterwerk und ein absolutes Must-See für jeden Besucher der Stadt. Dieses beeindruckende Bauwerk befindet sich im Herzen von Chongqing, direkt am Zusammenfluss von Jialing und Yangtze, und bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch eine Mischung aus modernem Luxus und kultureller Tiefe. Von unserem Apartment schauen wir jeden Abend auf die beleuchteten Gebäude.

Das Wahrzeichen von Chongqing besteht aus acht markanten Türmen, die durch eine spektakuläre gläserne Brücke verbunden sind. Die sogenannte „Crystal“ ist eine Skybridge, die in schwindelerregender Höhe über den Dächern der Stadt thront. Wir besuchen das Café dort oben und haben eine geniale Panoramaaussicht.

In der Shopping Mall findest du Shops mit allen luxuriösen Sachen aus aller Welt, erstklassigen Restaurants und gemütlichen Cafés. Die Kombination aus modernem Design und der Integration traditioneller Elemente macht diesen Ort zu einem einzigartigen Erlebnis, das die dynamische Entwicklung und kulturelle Vielfalt von Chongqing perfekt widerspiegelt. Daher besuchen wir Raffels City gleich an zwei Tagen hintereinander.

Ein Besuch in Raffles City ist wie eine Reise in die Zukunft. Hier tummeln sich Einheimische und Touristen gleichermassen. Das Intercontinental Hotel sorgt dafür, dass wir sogar ein paar Europäer hier antreffen. Ein „Achtung Kinder, lasst mal bitte den Herren vorbei“, wird mit einem freundlichen „Dankeschön“ erwidert. Das einzige Wort Deutsch, dass wir in der Woche China gehört haben. Also, wenn du nach Chongqing kommst, sollte Raffles City ganz oben auf deiner Liste stehen. Genauso wie „The Ring“ gehört diese Shopping Mall deshalb in meinen Chongqing Reisebericht.

Wir schliessen diesen wunderschönen Tag noch mit einer Schifffahrt auf den zwei Flüssen ab. Dort buchen wir den VIP Bereich, was bedeutet, dass wir ganz vorne sitzen können und ein All you can Eat Buffet haben. Schlemmen und die Aussicht geniessen, was will man mehr.

Nanshan Botanical Garden Chongqing Reisebericht

Nanshan Mountain, der sich im Südosten von Chongqing befindet, ist für seine Aussichtsplattform und der übergrossen goldenen Statue bekannt, die du sogar von der Innenstadt aus siehst. Sie ist mit 24kt Gold überzogen. Neben diesen zwei Sehenswürdigkeiten gibt es aber auch einen botanischen Garten, für den wir uns dieses Mal mehr interessieren. Wir skippen die Statue und die Aussichtsplattform und fahren zum Garten.

Der Eintritt kosten für die ganze Familie ca. 12 EUR in 2024 und dafür erhalten wir Zugang zu dem Garten ansich, sowie dem Haupthaus, das wiederum aus mehreren Häusern besteht. Dort findest du neben allen einheimischen Pflanzenarten auch ein Wüstenhaus mit Kakteen sowie einem Haus mit subalpinen Pflanzen. Dort finden wir viele bekannte Blumen- und Baumarten aus Deutschland und der Schweiz. So ist das also, wenn man soweit weg von zuhause in einen botanischen Garten geht.

Ausserhalb der Gewächshäuser gibt es viele kleine Pfade, die wir ablaufen. An einem Froschteich bleiben wir stehen und sehen viele Kröten, die wie Hunde bellen. Ein tolles und interessantes Schauspiel. Für meinen Chongqing Reisebericht stellt dieser Ausflug gerade auch für Familien ein tolles Erlebnis dar und du solltest den botanischen Garten Chongqing auf jeden Fall mit einplanen.

Tipps wie du als Reisender in China gut überleben kannst

Es wäre sehr egoistisch anzunehmen, dass Alles, was wir in den westlichen Ländern nutzen und gewohnt sind, überall auf der Welt funktioniert. Tag ein Tag aus zahlen wir wie selbstverständlich mit unserem Handy, wir kommunizieren mit WhatsApp und nutzen Meta um allen Menschen zu zeigen, was wir gerade Tolles gegessen haben. E-Mails trudeln im Sekundentakt über Gmail rein und selbst wenn wir den Weg kennen, läuft nebenher Google Maps, um Staus zu umgehen und fünf Minuten Verzögerung zu vermeiden.

Als Reisender stand ich in China von Anfang an vor drei Problemen, die es schnellstmöglich zu lösen galt:

1. Sprache
2. Bezahlen
3. Internet

Chinesisch in China – Englisch ausserhalb China

Am Airport in Chongqing hätte ich einen wichtigen Kundencall gehabt. Das war von mir etwas blauäugig und naiv geplant. Meine Nachfrage nach einem Food Court blieb verständnislos unbeantwortet. Food, Futter, Essen, Meal, McDonalds, Happi Happi, nichts davon wurde verstanden. Erst mit einer Essgeste konnte die Dame an der Information ein „Level 2“ stottern. Sie wollte anschliessend sofort ein Foto mit uns machen und hat sich dafür extra einen roten Banner umgehängt. Ich habe keine Ahnung, was dort draufstand. Das Fotomachen kenne ich aus Indonesien und Malaysia bereits. Also schön lächeln und winken, und dann ab zu meinem Call. Noch bin ich nicht zu spät.

Ich wollte mir noch vor dem Call einen Kaffee bestellen. Cappuccino? Café Latte? Latte Macchiato? Kein blasser Schimmer, was das ist. Klar, in China trinkst du Tee. Aber ich war schliesslich im Luckin Coffee, dem chinesischen Starbucks und einem Laden, den ich bereits seit Jahren mit grossem Interesse verfolge. Zu meinem Kaffee bin ich leider nicht gekommen. Keine Chance.

Eines habe ich allerdings bereits in der Vergangenheit gelernt. In asiatischen Ländern ist es schlau, Adressen immer in Landessprache dabei zu haben. So konnte uns ein Taxi wenigstens direkt zu unserer Wohnung bringen.

An der Rezeption angekommen, begrüsste ich die zwei Frauen mit einem freundlichen „Good afternoon“. Da gab es ein herzliches Lachen und Kichern und mir wurden ein paar Worte Chinesisch entgegengeschleudert. Okay, wir sind Downtown, in einem mega Wolkenkratzer, der mehrere Hotels beherbergt. Aber keine Chance. Die einfachsten Wörter kamen nicht an. Die Damen waren aber vorbereitet und nutzen eine Translator App. Damit konnten wir gut kommunizieren. Nachdem ich den WiFi-Code bekam, konnte ich dann ebenfalls den Google Translator verwenden.

Schnell hoch in die Wohnung und erstmal dem Kunden eine Nachricht geschickt. Es war bereits mehrere Stunden nach dem Call, entsprechend schlecht war das dann. C’est la vie, verbockt quasi.

Tipps und To Dos vor deiner Reise nach China (Sprache)

• Richte dir bereits eine Translator App ein. Am besten eine, die offline funktioniert.
• Adressen speichere dir auf Chinesisch Simplified ab. Am besten auch ein paar Sachen, die du gern hast, wie „einen Café Latte bitte“ oder so.

Bezahlen in China – Nicht mit Karte, nicht gern mit Bargeld

Nachdem ich am Flughafen im Luckin Coffee zwar mit Händen und Füssen ein erfrischendes Heissgetränk bestellen konnte, scheiterte es beim Bezahlen. Mein Kundencall rückte näher und ich wollte nur eins: Einen leckeren Kaffee nach dem Flug. Ja, sowas ist mir wichtig. Aber dazu kam es nicht. Bargeld hätte hier zwar mein Problem gelöst, da es funktioniert hätte, aber ich hatte noch keinen Geldautomat gesehen bzw. auch nicht darauf geachtet. Meine Google Wallet und auch Apple Pay funktionierten nicht. Auch VISA und Mastercard werden nicht akzeptiert.

Bevor ich mich nach einem Taxi umgeschaut habe, habe ich deshalb erstmal einen Geldautomaten gesucht. Nach 10 Minuten stand dort eine Maschine, die so ähnlich aussah. Ich habe es geschafft, ca. 50 EUR in Yuan abzuheben zu einem super Kurs und ohne Genühren, dank meiner Kreditkarte.

Das Taxi habe ich anschliessend bar bezahlt, aber sonst haben wir kein Bargeld mehr in China gebraucht. WeChat heisst die Lösung. Mit dem chinesischen WhatsApp kommuniziert man hier nicht nur, sondern bezahlt auch überall. Und das heisst wirklich überall. Eine Alternative ist noch Alipay. Beide Apps funktionieren immer und das noch ohne Gebühren. Ich habe sie einfach mit meiner Kreditkarte aus der Schweiz verknüpft und dort als Währung dann Yuan eingestellt. (RMB = Renminbi Yuan)

Dank WeChat brauchst du nur dein Handy und zu 100% kannst du damit überall bezahlen. Das ist schon praktisch. Einziger Nachteil bei WeChat ist, dass du jemanden brauchst, der dich dazu einlädt. Das hat die nette Dame an der Rezeption im Hotel dann für mich gemacht.

Tipps und To Dos vor deiner Reise nach China (Bezahlen)

• WeChat installieren und mit deiner Kreditkarte verknüpfen. In Foren und Gruppen findest du immer Leute, die dich dazu einladen können. Damit kannst du dich bereits in Europa registrieren.
• Alipay installieren und einrichten
• Du brauchst eigentlich kein Bargeld, aber paar Yuan in der Tasche schaden sicher nicht.

Internet JA und auch schnell – Google? Meta? Hä?

Bereits am Flughafen fingen die Probleme an. Ich konnte weder einen Geldautomaten suchen, noch Google Translate zum Übersetzen verwenden, da ich nicht online kam. WiFi funktionierte nicht, meine eSIM aus England auch nicht. Diese nutze ich normalerweise überall. Daran ist schlussendlich mein Kundencall gescheitert. Ich war einfach offline! Nix Internet! Nicht mal ein bisschen!

Im Hotel dann aber gab es WiFi. Endlich! Jedoch kam keine E-Mail und auch keine WhatsApp. Die Protokolle von Google und Co. funktionieren in China einfach nicht. Zumindest nicht in der Provinz und da gehört Chongqing definitiv dazu, wenn die Stadt auch so riesig ist. Ich konnte weder eine E-Mail empfangen, noch versenden.

Ein VPN ist da normalerweise die Lösung. Aber auch meine VPNs, die ich seit Jahrzehnten bereits verwende, funktionerten nicht. Bing funktionierte Gott sei Dank und ich konnte damit Googlen 😊. So fand ich heraus, dass eine andere eSIM her musste. Um dir die ganze lange Story zu ersparen, Numero funktionierte am Ende sowie GLOBAL YO. Da ich Numero eh auf dem Handy hatte, habe ich dort am Ende eine eSIM für China gelöst. Damit funktionierte dann der VPN und somit WhatsApp, Meta und Google. Selbst Google Maps funktionierte, jedoch nur in der Kartenansicht. Bei den Satellitendaten lag Chongqing mitten im Fluss.

Baidu und WeChat sind einfach die Alternativen, wenn du im WiFi und lokalen Mobilnetz unterwegs bist. Baidu ist fast so gross wie Google und enthält Daten aller Firmen, Restaurants usw. Aber die Anzeige ist komplett in Chinesisch und daher unbrauchbar. Um die VPN Lösung bin ich nicht gekommen. Aber damit konnte ich am Ende arbeiten und auch alle weiteren Termine einhalten.

Tipps und To Dos vor deiner Reise nach China (Internet)

• VPN installieren und einrichten (NordVPN, VPN Unlimited, etc.)
• eSIM registrieren, zumindest die App einrichten. Ich empfehle dir Numero oder GLOBAL YO, für China.
• Wenn du Gmail verwendest, richte eine Weiterleitung auf GMX oder Yahoo ein. Diese Protokolle funktionieren und du kannst wenigstens Emails empfangen.

Fazit Chongqing Reisebericht – China mit Familie

Amazing! Diese Reise nach Chongqing hatte ich schon lange geplant. Aber dass die Stadt so erstaunt und überrascht, das habe ich mir nicht vorstellen können. Ja, anfangs hatten wir ein paar Probleme und das hat die Stimmung etwas gedrückt. Aber nach der ersten Nacht, die ich sowieso wach lag Dank Jetlag war alles gelöst. Chongqing ist eine so moderne Stadt (mit anderen Internetprotokollen 😊) und trotzdem bekamen wir einen guten Eindruck von dem Leben hier in der Region.

Es trifft hier arm auf reich aber das Zusammenleben funktioniert. Die Stadt ist pickobello sauber, auch ausserhalb des Zentrums. In Chinas Mega City haben wir uns direkt wohlgefühlt. Wir sind keine Stadtmenschen, aber trotz der Unmenge an Hochhäusern und der Tatsache, dass hier 33 Millionen Menschen auf einer Fläche von zweimal der Schweiz leben, hatten wir immer überall Platz genug zum Atmen gehabt. Ein Engegefühl wie an manchen Orten in der Schweiz kam hier nicht auf.

Die Menschen waren alle freundlich und hilfsbereit. Sogar der böse Taxifahrer war nett. Er wollte einfach ein Geschäft machen. Mit Händen und Füssen haben uns Menschen versucht ihre Stadt, ihre Kultur, ihre Traditionen zu erklären. Ein Taxifahrer hat extra für uns mitten auf der Strasse angehalten, damit wir Fotos machen konnten. Er fragte uns über eine App, was zum Teufel wir in Chongqing machen, wenn wir kein Wort verstehen. Es war dennoch toll!

Wenn es eine Sache gibt, die etwas unangenehm war, dann war es die Tatsache, dass wir jeden Tag unzählige Fotos machen mussten mit Einheimischen. Vor allem unsere Mädels. Das sind sie nicht gewöhnt. Ich war immer vorne mit dabei und habe direkt gelacht und gewunken, aber für die Kids war das nicht ganz einfach. Wir haben es ihnen erklärt und dass die Menschen sich hier mega freuen uns zu sehen. Nach den ersten paar Tagen war das dann auch etwas einfacher für sie. Es gibt also auch immer mal Dinge auf Reisen, an die denkst du nicht. Das macht schlussendlich das Reisen auch aus.

Meinen Chongqing Reisebericht möchte ich mit ein paar tollen Impressionen aus dieser Megastadt abschliessen und dich auch inspirieren, diese tolle Stadt auf die Bucketlist zu schreiben.

Viel Spass beim Fotos schauen und lass mich doch mal wissen unten in den Kommentaren, ob du schon einmal in Chongqing warst oder durch meinen Chongqing Reisebericht jetzt planst demnächst einmal hinzufliegen.

Bildergalerie Chongqing Reisebericht