Cornwall mit Familie | Unsere 4 Magischen Erlebnisse

Der südwestlichste County in England ist Cornwall. Cornwall mit Familie zu besuchen war einfach fantastisch. In zahlreichen und meist langweiligen Fernsehserien und Filmen kannst du die faszinierende Landschaft Cornwalls bestaunen. Diese live zu sehen ist natürlich nochmal um einiges spektakulärer.

Cornwall zeichnet sich durch eine raue und dramatische Küstenlandschaft aus, die sich stark von den anderen Grafschaften in England unterscheidet. Hier findest du steile Klippen, die ins Meer abfallen, malerische Buchten und lange Sandstrände und die maritime Umgebung schafft hier eine einzigartige Atmosphäre.

Wenn du wie ich gerne Fotos schiesst, dann kommst du alleine der Landschaft wegen schon voll auf deine Kosten. Wir haben nur insgesamt drei Ausflüge nach Cornwall gemacht, aber sind dennoch mit dem Auto einmal quer durch die Grafschaft gefahren.

Lass dich von meinem Reisebericht über Cornwall inspirieren. Ich zeige dir, welche Highlights wir entdeckt und besucht haben, und am Ende des Beitrags habe ich ein paar schöne Fotos dieser beeindruckenden Landschaft hochgeladen.

00. The Cornish Cream Tea – Ursprung der leckeren englischen Tea Time

Er ist eine köstliche Tradition in fast ganz England, aber vor allem im Süden: der Cream Tea um ca. 15 bis 16 Uhr. Seine tiefen Wurzeln hat diese Tradition in Cornwall. Ein Schild hier bei Land’s End verrät uns, dass möglicherweise Mönche hier in Cornwall im 11. Jahrhundert ihre Brote erst mit Clotted Cream und dann mit Marmelade bestrichen haben und sie an Arbeiter servierten. Diese Arbeiter restaurierten gerade die Abtei. Seitdem wurde diese Leckerei ein Grundnahrungsmittel in Cornwall.

Richtig erkannt, bei Cream Tea handelt es sich nicht um ein Getränk, sondern um Scones mit Clotted Cream und üblicherweise Erdbeermarmelade. Clotted Cream ist Milch, die durch langsames Erhitzen fester wird. Die Konsistenz ist vergleichbar mit Philadelphia, vielleicht etwas fester und zäher.

Cornish Clotted Cream ist sogar geschützt und darf nur mit Milch aus Cornwall hergestellt werden. Es gibt sogar lokale grosse Unterschiede, die hauptsächlich beim Servieren entstehen. So wird beim Cornish Cream Tea immer zuerst die Marmelade auf den Scone appliziert (ich liebe dieses Wort) und dann erst die Clotted Cream, während du in Devon lieber die Clotted Cream zuerst auf den Scone schmierst und dann die Marmelade drauf packst. Jam first, also Marmelade zuerst, funktioniert übrigens deutlich besser, denn der Scone zerbröselt dann nicht so leicht.

Bei deinem nächsten Besuch in England (ausserhalb Londons), solltest du unbedingt das nächste Café oder die nächste Bäckerei aufsuchen und einen leckeren Cream Tea geniessen. Dazu trinkt man übrigens genauso Kaffee wie Schwarztee, mit Milch oder Zitrone. (Letztere lieber nicht im Kaffee verwenden.)

01. Cawsand – Ein herziges Fischerdörfchen in Cornwall

Als ich das erste Mal in meinem Leben einen Fuss in bzw. auf die Grafschaft Cornwall setzte, war ich 45 Jahre alt und es passierte hier, in Cawsand. Ein Boot brachte mich von Plymouth aus dorthin und die Fahrt alleine war schon fantastisch. Es ging vorbei an der rauen Küste Devons und Cornwalls und der Ort Cawsand liegt sogar in beiden Grafschaften.

Wir (das ist die ganze Family natürlich) verlassen das Boot und stehen an einem üppigen Sandstrand. Es ist ein hervorragender Kontrast zum Stadtgetummel in Plymouth und eine für uns wohlverdiente Auszeit. Cawsand ist ein malerischer Küstenort, der ein paar tolle Restaurants, Cafés und Bäckereien sowie sogar ein paar Geschäfte hat. Letztere hatten allerdings leider geschlossen, als wir dort waren.

Bei unserem Besuch in Cawsand haben wir bereits einen tollen und authentischen Eindruck von Cornwall gewonnen. Wenn du es gemütlich haben möchtest und auf einem Trip durch Cornwall mit Familie bist, bietet sich ein kurzer Halt in diesem netten Dörfchen an.

02. Tremenheere Sculpture Gardens

Heute ist Freitag, super Sommerwetter und zudem ein Feiertag in the UK. Das sind eigentlich drei gute Gründe, zuhause zu verweilen. Aber wir haben eine bessere Idee und besuchen einen botanischen Garten, während alle anderen an den Stränden abhängen.

Unser Plan geht auf und in den Tremenheere Sculpture Gardens ist nur ganz wenig Betrieb. Die Gärten liegen in einem geschützten Tal, das dank des milden Klimas in Cornwall eine subtropische Vegetation gedeihen lässt. Beim Spaziergang durch die Gärten entdecken wir viele moderne Skulpturen von Künstlern aus aller Welt. Oder nur aus England? Vielleicht sogar nur aus Cornwall. Jedenfalls wurden hier Natur, Kunst und Landschaft liebevoll kombiniert.

Durch diese Kombination entsteht hier ein Ort der Ruhe und Inspiration, der sich perfekt eignet, um die Seele baumeln zu lassen. Der botanische Garten ist ein fantastisches Beispiel, wie Cornwall mit Familie auch kulturelle und inspirierende Momente abseits der Strände und Küsten bieten kann. An manchen Stellen gibt der Garten die Sicht auf St. Michael’s Mount frei, was ein atemberaubender Anblick ist.

Unsere Kids waren happy, denn sie durften zudem noch ein Quiz ausfüllen, das sie durch fast alle Stationen geführt hat. So hatten wir hier einen tollen und kurzweiligen Vormittag verbracht. Rechne mit ungefähr 2-3 Stunden Aufenthalt und buche unbedingt deine Tickets im Voraus.

03. St. Michael’s Mount – Das historische Juwel Englands

St. Michael’s Mount wird auch die Gezeiteninsel genannt. Das rührt daher, dass du bei Ebbe entspannt rüberlaufen kannst, während bei Flut nur ein Besuch per Boot möglich ist. Wenn du nun zwischen den Zeilen liest, ist sicher klar, dass du auf die Ebbezeiten achten solltest.

Nur weil du bequem hinlaufen kannst, heisst das noch lange nicht, dass du auch wieder zurückkommst. Das macht die Insel um St. Michael’s Mount umso interessanter und abenteuerlicher.

Die Geschichte des Mounts reicht weit zurück in die Bronzezeit. Es wird vermutet, dass der Ort ein Handelsposten für Zinn war. Später waren es die Normannen, die aus der Insel einen religiösen Ort gemacht haben. Um ca. 1066 kam die Insel in den Besitz der Mönche des berühmten Klosters Mont-Saint-Michel in der Normandie. Circa im 12. Jahrhundert wurde die Kirche dort errichtet, die heute noch existiert. Seit 1659 befindet sich die Burg im Besitz der Familie St. Aubyn, deren Nachkommen noch heute in einem Teil des Schlosses leben.

Genug Geschichte, obwohl dies ein geschichtlich spannender Ort ist. Wir freuen uns, nach dem botanischen Garten die Schlossanlage und die Gärten anzuschauen. Ein kleiner Weg schlängelt sich den Hügel hinauf, der uns einen fantastischen Blick auf die Bucht und die Ortschaft Marazion bietet.

Wir schauen uns die Burg natürlich auch von innen an und die Kids sind wieder in ihrem Element. Sie sind die Prinzessinnen, die hier vor 50’000 Jahren gelebt haben. 🙂 Kind müsste man wieder sein. Wir freuen uns jedenfalls als Eltern jedes Mal, wenn auf solchen Reisen auch unsere Kids neue Dinge lernen und Spass an dem haben, was wir unternehmen.

St. Michael’s Mount ist definitiv ein Muss, wenn du in Cornwall mit Familie unterwegs bist, und deshalb darf dieser Ausflug in meinem Reisebericht über Cornwall nicht fehlen.

Auch die Gärten sind sehenswert, die direkt an die Klippen geschmiegt sind. Auch hier gibt es aufgrund des Klimas eine üppige und sehr exotische Vegetation. An den steilen Hängen finden wir seltene und sogar subtropische Pflanzen, die du sonst kaum in Grossbritannien erwarten würdest. Die Pflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sondern verleihen dem Ort auch eine besondere Ruhe und Atmosphäre.

Buche dir unbedingt die Tickets im Voraus und achte auch darauf, wann Ebbe und Flut sind, damit du entspannt sowohl zur Insel hinlaufen als auch wieder zum Ort Marazion zurücklaufen kannst.

04. Land’s End – Das Ende der Welt?

Das Ende der Welt, so hörte es sich für uns zumindest an, als wir den Namen Land’s End lasen. Da die Erde eine Scheibe ist, müsstest du hier quasi runterfallen und in einen tiefen Abgrund blicken können. Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Diese Ecke Englands, die den westlichsten Punkt der Hauptinsel markiert, ist landschaftlich atemberaubend schön und hat so gar nichts mit Abgrund und Dunkelheit zu tun.

Hier steht das Erste bzw. Letzte Haus Englands, je nachdem, von wo aus du schaust. Dieses historische Gebäude markiert symbolisch den Anfang bzw. das Ende der berühmten „Land’s End to John o’Goats“ Route. Es ist die längste Strasse, die du in Grossbritannien mit dem Auto fahren kannst.

Die Ecke hier ist touristisch relativ stark frequentiert. Wir sind hier ausserhalb der Ferienzeit, was uns die ansonsten herrschende Einsamkeit hier oben erahnen lässt. Du bist am A**** der Welt. Dieser A**** belohnt dich aber dafür, dass du den weiten Weg auf dich genommen hast, mit einem faszinierenden Ausblick, einer sensationellen Küste aus Granit und einer magischen Stimmung. Das hat es für uns zu einem besonderen Stopp auf unserer Reise durch Cornwall mit Familie gemacht.

Wir geniessen die raue Seeluft und sind froh, dass alle Souvenirläden und Attraktionen bereits geschlossen sind (wir sind nach 17 Uhr hier), denn wir hatten bereits einige Action an diesem Tag (St. Michael’s Mount und den botanischen Garten). Auf solchen Reisen schauen wir stets, dass wir alle nicht überfordert und von Eindrücken überladen werden. Das habe ich so in Hollywood gelernt =), als ich abends einfach total k.o. war.

Zurück von Hollywood nach England. Wir schnuppern noch ausgiebig mehr Seeluft, die hier deutlich kälter und frischer ist als daheim in Gozo. Anschliessend fahren wir unsere Runde weiter durch Cornwall und halten beim Carbis Bay Beach. Dort dürfen die Kids eine Runde ins Wasser bei gefühlten Minusgraden. Aber sie waren nicht die einzigen Kinder und wir Eltern standen alle dick eingemummt in warme Jacken beim Warten am Strand.

Übrigens, Lands End ist nur der westlichste Punkt von England. Der westlichste Punkt von ganz Grossbritannien ist Ardnamurchan in Schottland. Das wäre ein Punkt für meine Bucketlist und unsere nächste Schottlandreise, die bis dato ungeplant ist. Aber ich wollte den Punkt in meinem Reisebericht über Cornwall trotzdem der Vollständigkeit halber erwähnen.

Ausflugtipps Cornwall mit Familie

Fazit – Reisebericht über Cornwall

Cornwall hat gute Chancen, meine Lieblingsgrafschaft in England zu werden. Noch kenne ich nicht alle, aber Cornwall hat mir sehr gut gefallen. Die Landschaft ist atemberaubend und das Leben hier scheint relativ entspannt zu sein.

Wir haben Familie in Cornwall besucht und durch deren Erzählungen einen tollen Einblick in das Leben hier unten im Südwesten bekommen können. Für Cornwall hätten wir ruhig ein paar mehr Tage (oder Meertage) einplanen können. Es gibt noch viel mehr hier zu sehen und zu entdecken.

Aber wer weiss, vielleicht kommen wir ja wieder und dann ist vor allem der Norden von Cornwall für uns neu und unentdeckt. Unsere Familienreise endet mit dem Besuch dieser wunderschönen Grafschaft nach 8 wunderbaren Wochen voller Spannung und Abenteuer. Cornwall war ein toller Abschluss und war für uns mehr als nur ein Reiseziel. Es ist ein Gefühl von Abenteuer und Gelassenheit zugleich, das wir als Familie sehr geschätzt haben.

Warst du schon mal in Cornwall mit Familie? Was hat dir dort am besten gefallen? Was sollten wir uns beim nächsten Mal dort noch anschauen? Was fehlt dir noch in meinem Reisebericht über Cornwall? Lass es mich in den Kommentaren wissen.

Bildergalerie Cornwall mit Familie

Von Cornwall hätte ich viele tausende Bilder schiessen können. Ich hoffe, du fühlst dich dennoch inspiriert von ca. 150 Bildern. Hab viel Spass beim Ansehen und viele tolle Eindrücke!!!