Erstmal vorab, Istrien im Herbst, das musst du mögen. Slowenien und Kroatien sind um diese Jahreszeit relativ frisch. Für uns, die meist im milden Gozo residieren, ist das eine kleine Challenge, die wir gerne annehmen. Kommst du aus England, kannst du dich dennoch auf einen Badeurlaub hier freuen. Du wirst es geniessen, bei Temperaturen um die 15 Grad.
Aber auch wir genossen Istrien im Herbst, denn wir haben tolle Ausflüge unternommen, Freunde getroffen, malerische kleine Örtchen kennengelernt, das leckere slowenische Essen entdeckt und hatten die Gegend fast für uns alleine, denn Touristen gibt es im Herbst und Winter kaum welche hier.
Was wir in Istrien und an der Adria erlebt haben, das erfährst du im folgenden Reisebericht über Istrien und vor allem über das Schöne Slowenien.
Lass dich inspirieren und lass mir auch gerne einen Kommentar unten da, falls du ein paar Sehenswürdigkeiten ergänzen möchtest. Wir waren nur fünf Tage in der Gegend und konnten entsprechend nur sehr ausgewählte Ausflüge unternehmen.
Istrien und Portorož – Ein paar Eckdaten

Die Region Istrien erstreckt sich über insgesamt drei Länder. Im Norden und nur in der Stadt Muggia gibt es einen kleinen italienischen Teil. Slowenien besitzt ebenfalls im nördlichen Teil der Halbinsel Istrien die Ortschaften Koper, Izola, Piran und Portoroz. Der weitaus grösste Teil der Region Istrien liegt in Kroatien.
Die Halbinsel Istrien ist 3’500 km² gross. Damit ist sie 52-mal grösser als Gozo, aber 12-mal kleiner als die Schweiz. Es wohnen auf der gesamten Halbinsel 320’000 Menschen, rund 80’000 davon in Slowenien. Dem gegenüber stehen ca. 4.6 Millionen Touristen im Sommer, im Herbst und Winter natürlich deutlich weniger.
01. Triest | Ein Abstecher nach Italien

Noch nicht mal in Istrien angekommen, schauen wir uns die überraschend schöne Stadt Trieste an. Unser Flieger aus Malta landet in Trieste und deswegen halten wir hier spontan noch im Stadtzentrum für ein bisschen Sightseeing und einen leckeren Lunch.
Es ist nur einen Katzensprung von Portoroz entfernt, ca. 50 Minuten Autofahrt. Daher möchte ich diesen Punkt in meinem Reisebericht über Istrien unbedingt erwähnen.
Die italienische Hafenstadt Trieste wirkt auf den ersten Blick sehr traditionell und ursprünglich. Da wir nur wenig Zeit hier verbringen und es zudem noch regnet, schlendern wir in gemütlichem Sprint durch die engen Gassen der Stadt und finden ein Restaurant namens Loop, das Futter ganz nach unserem Geschmack serviert. On Top gab es noch einen typisch leckeren, italienischen Espresso.
Nach dem Mittagessen regnet es deutlich weniger und so schauen wir uns noch die Innenstadt an. Zwischen prachtvollen Palästen und dem mittlerweile wieder glitzernden Meer schlendern wir nun einen Schritt gemütlicher durch die Strässchen. Der Hauptplatz, die Piazza Unita d’Italia, ist riesig und auch für die Kids war es ein echtes Abenteuer, vor allem aber wegen des Regens.
02. Portorož und Piran | Die malerische Küste Sloweniens

Das Städtchen Portoroz bildet den touristischen Mittelpunkt der slowenischen Küste und gehört zur Gemeinde Piran. Der Name bedeutet übersetzt „Rosenhafen“. Da wir Istrien im Herbst besuchen, haben wir die tolle Promenade fast für uns alleine, inklusive eines besonders schönen mediterranen Flairs. Neben einigen prachtvollen Hotelbauten und Resorts, wie dem Hotel Palace Portoroz*, das direkt am Meer liegt, gibt es viele kleine und herzige Geschäfte entlang der Promenade.
Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge, da du in kürzester Zeit sowohl die kroatische als auch italienische Grenze erreichst. Selbst die Hauptstadt Ljubljana ist nur 120 km entfernt, ca. 1.5 Stunden mit dem Auto. Weil Slowenien auch als die Schweiz des Balkans bezeichnet wird, ist die Fahrt ins Landesinnere wunderschön. Wir sind eine gute Stunde von der Küste aus gefahren, einfach, um die tolle Landschaft aus Bergen, Hügeln, Seen und dichten Wäldern zu bestaunen.
Das Leben im November fühlt sich hier übrigens bodenständig an, fast so, als hätte jemand die Zeit ein wenig langsamer gedreht. Genau so übrigens, wie wir es von zuhause aus auch gewöhnt sind. Daher fühlen wir uns hier direkt wohl. Ich muss allerdings auch dazusagen, dass viele Restaurants und auch Sehenswürdigkeiten entweder zu haben oder deutlich kürzeren Öffnungszeiten hatten. Die Region ist auf Touristen ausgelegt.
Fussläufig erreichbar ist der Küstenort Piran. Dieses kleine malerische Städtchen ist ein absolutes Juwel. Die Stadt liegt auf einer spitzen Landzunge und ist bekannt für ihre engen, verwinkelten Gassen und die venezianische Architektur. Da wir Istrien im Herbst besucht haben, hatten wir den berühmten Tartiniplatz fast für uns allein.
Wir sind bis zur Kirche gelaufen, von wo aus wir einen genialen Blick über die gesamte Adria hatten, na ja, den von dort aus sichtbaren Teil halt. Bei klarem Wetter sieht man von hier aus sogar die julischen Alpen im Norden. Anschliessend gab es noch ein leckeres italienisches Eis in Slowenien und wir machten uns wieder auf den Rückweg. Diesmal mit dem Bus, da die „Kids“ müde waren. Noch sind sie in einem Alter, wo wir sie dafür verantwortlich machen können. 😀
Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages sind wir im Restaurant Stazione Parenzana eingekehrt. Das ist ein Brauhaus in einem stillgelegten Bahnhof. Das Essen war dort lecker, mit toller Atmosphäre. Die Slowenen sind übrigens sehr kinderfreundlich. Wir waren insgesamt mit drei Familien dort, und die sechs Kids konnten an einem separaten Tisch sitzen und waren unter sich.
03. Muggia und Koper

Am Samstag ging es für uns wieder ein Stückchen hinter die italienische Grenze. Das Örtchen Muggia ist der einzige Teil Istriens, der heute noch zu Italien gehört. Da heute Feiertag ist, ist in Slowenien und Kroatien alles geschlossen. In Italien hingegen haben die meisten Geschäfte geöffnet. Wir starten im Montedoro Shopping Center. Es ist eine kleine Shopping Mall direkt an der Autobahn. Nicht der Place to be, aber es gibt dort einen Indoorspielplatz und wir haben es den Kids versprochen.
Anschliessend ging es in den Ort zum Mittagessen. Wir waren mit Freunden unterwegs, die uns die schönsten Eckchen hier gezeigt haben. In einem Fischrestaurant gab es Leckeres aus dem Meer von nebenan und hinterher wieder natürlich wieder ein italienisches Eis. Yummy!
Istrien im Herbst ist toll, da wirklich kaum etwas los ist. Wir hatten am ersten Tag etwas Regen, aber die Temperaturen waren mit 14 bis 20 Grad durchaus okay und wir konnten viel draussen unternehmen.
Nach Muggia sind wir dann wieder zurück nach Slowenien, in den Küstenort Koper. Die moderne Promenade am Meer ist genial für Kinder. Hier gibt es so viel Platz zum Rennen und Spielen, während wir Eltern die herbstliche Meeresbrise geniessen können. Genau wie in Portoroz und Piran spüren wir hier die Ruhe, die in Istrien im Herbst herrscht.
04. Rovinj | Ein kroatisches Märchen an der Adria

Sonntags und am Tag 4 unseres Aufenthaltes in Istrien im Herbst haben wir dann die Grenze zu Kroatien passiert. Rovinj gilt als das Highlight in der gesamten Region Istrien. Die Stadt mit ihren bunten Häusern, die direkt aus dem glitzernden Wasser zu wachsen scheinen, ist einfach magisch.
Ein besonderes Highlight für uns alle war eine Bootsfahrt. Da es bereits November ist, haben alle Anbieter ihre Sightseeing-Touren bereits eingestellt. Wir fragen uns durch und finden tatsächlich noch jemanden, der heute zum letzten Mal für dieses Jahr rausfährt. Zusammen mit zwei anderen Touris, fahren wir durch den Lim-Fjord, der wir ein schmaler Meeresarm tief in das Festland Istriens einschneidet.
Vor Roninj liegen 22 kleine Inseln bzw. teilweise sind es auch nur grosse Felsen. Wir fahren vorbei an Sankt Katharina, die direkt gegenüber der Altstadt liegt. Sie war früher in Privatbesitz und gehörte einer polnischen Familie. Diese liessen Unmengen an Bäumen und Pflanzen setzen, um die Insel zu einer grünen Oase zu machen.
Weiter geht es zu Red Island, die rote Insel genannt. Sie besteht eigentlich aus zwei Inseln, die künstlich miteinander verbunden sind. Wir sehen vom Boot aus nur die vordere, grössere Insel. Sie heisst St. Andrew’s und wurde nach einem Benediktinerkloster benannt. Red Island ist der Touristenspot schlechthin, im Sommer und bei ruhigem Wellengang. Die Insel ist zwar unbewohnt, es gibt aber dennoch ein Hotel und Restaurants und viele Aktivitäten, die du dort unternehmen kannst.
Für uns sind die Inseln eine perfekte Fotokulisse. Unser Captain bringt uns zurück nach Rovinj, fährt aber aussen an der kleinen Halbinsel noch eine Runde. Das erlaubt uns den Blick auf die imposanten Stadtmauern und Häuserfronten. Wir lernen, dass der eigentliche Ortskern mit Kirche früher auf einer separaten Insel stand. Im Jahr 1763 wurde der schmale Kanal zum Festland zugeschüttet und somit mit dem restlichen Teil des Ortes Rovinj verbunden. Der Ausflug nach Rovinj war eines unserer Highlights auf unserer Reise nach Istrien im Herbst.
Abends waren wir im prachtvollen Hotel Palace Portorož zum Abendessen verabredet. Wir haben dort die traditionellen Fuži gegessen. Das sind typisch istrische Teigwaren mit Trüffel. Trüffel ist für die Region sehr bekannt. In luxuriösem Ambiente durften wir diesen Tag genussvoll ausklingen lassen.
05. Planet Koper und Izola | Wenn die Arbeit ruft

Am Montag mussten wir wieder arbeiten und so haben wir uns nach Koper aufgemacht. Im Planet Koper, der grössten Shopping Mall der Region, befindet sich ein sehr gut bewerteter Indoorspielplatz. Den haben wir auch gefunden, allerdings war er aus unbekannten Gründen geschlossen. Da die Kids unseren Lifestyle gewohnt sind und auch wissen, wann sie sich ein paar Stündchen mit sich selbst beschäftigen müssen, kauften wir einfach zwei Bücher und sie haben beide gelesen.
Das hätte ich früher übrigens NIEMALS getan, als ich in dem Alter war. Aber pssst…ich bin unglaublich dankbar dafür, dass wir es an der Stelle so einfach haben. Somit war dann auch der Vormittag gelaufen und nach getaner Arbeit sind wir zuerst ein wenig durchs Land gefahren.
Istrien im Herbst ist wunderschön, da du hier teilweise „The Indian Summer“ erleben kannst. Wir sind allerdings auch aus Istrien rausgefahren, Richtung Hauptstadt. Die Gegend hier ist atemberaubend schön. Die dichten Wälder in den bunten Farben sind wunderbar. Dazwischen bekommen wir immer wieder einen Blick auf die Julischen Alpen, die bereits schneebedeckt sind. Der Name „Julisch“ kommt übrigens von Caesar. Die Römer gründeten ein Dorf am Fusse der Berge und benannten die Berge nach der Familie Caesars, die vom Geschlecht der Julier abstammen.
Genug Geschichte. Pünktlich zum Sonnenuntergang finden wir uns in dem bezaubernden Örtchen Izola ein. Wir schlendern durch den Hafen und geniessen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Auch von hier aus haben wir freien Blick auf die Alpen, sehen im Horizont aber auch riesige Tanker und Frachtschiffe. Das ist ein gewaltiger Kontrast.
Am Abend treffen wir uns noch einmal mit unseren Freunden in einer Pizzeria und lassen diese tollen 5 Tage in Istrien im Herbst ausklingen.
Ausflugtipps Istrien mit Familie
Fazit | Istrien im Herbst
Fünf Tage, drei Länder und jede Menge Zeit mit Familie. So hatte ich mir diese kurze Reise vorgestellt und genau so ist es auch geworden. Wir hatten eine super Zeit in Istrien im Herbst und gerade wegen der kälteren Jahreszeit haben wir die Gegend auch richtig geniessen können.
Ich bin kein Fan von überfüllten Tourispots und vermeide deshalb so gut es geht solche Ansammlungen. Istrien im Herbst war dafür prädestiniert. Leider haben viele Restaurants gerade in Portoroz bereits geschlossen. Dennoch haben wir die Kulinarik des Landes kennenlernen dürfen und auch erste Eindrücke der Kultur bekommen. Eines meiner Ziele von solchen Reisen ist es immer, das Leben in einem Land so authentisch wie möglich zu erleben.
Das ist uns in Slowenien in der kurzen Zeit schon ganz gut gelungen. Wir haben zudem tolle Örtchen besucht und sogar eine imposante Stadt in Italien kennengelernt, was ich so gar nicht auf dem Plan hatte.
Wenn ich wieder nach Slowenien reisen würde, dann wieder genau im Herbst. Die Temperaturen sind ideal, um zu wandern und Spaziergänge zu unternehmen, und sobald die Sonne rauskommt, kannst du auch draussen sitzen. Dennoch hatten wir, glaube ich, Glück mit dem Wetter gehabt. Es kann hier auch gut und gerne zwei Wochen am Stück regnen, wie uns unsere Freunde mitgeteilt haben.
Warst du schon mal in Istrien im Herbst bzw. generell? Was hat dir dort am besten gefallen? Was sollten wir uns beim nächsten Mal dort noch anschauen? Was fehlt dir noch in meinem Reisebericht über Istrien? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Bildergalerie Reisebericht über Istrien
Hier ein paar Impressionen unserer Reise nach Istrien im Herbst.














































































































































