Für alle, die sich fragen wo genau Porto Santo liegt und warum Dezember eine super Jahreszeit für Ferien dort ist, habe ichhier ein paar Eindrücke unserer Weihnachtsreise 2017, die überhaupt nicht wie geplant gestartet ist.
Mittwoch – 13.12.
Die Koffer sind gepackt und schon im Auto verstaut. Morgen geht es nach München auf den Weihnachtsmarkt. Jippiehhh…..geplant ist die Tollwood und danach der Mittelaltermarkt in der City. Wir reisen extra zwei Tage vor Abflug nach Madeira an, damit wir noch etwas Zeit in München verbringen können. Unser Flug geht erst Samstagmorgen, um 05:50..uhhhh……
Doch halt…was ist das? Pünktlich um 22:30 poppt am Mittwochabend eine E-Mail auf von Air Berlin. Dort bedauert man es sehr, dass Fly Niki insolvent ist und damit leider unsere Tickets annulliert wurden. Oooops…. =)
Donnerstag – 14.12.
Erstmal morgens das Fly Niki Problem angehen 🙂 Die Hotlines sind natürlich alle tot, die Büros geschlossen. Klar, die haben ja alle frei bekommen. Lucky you. Nach kurzer Überlegung und einem Anruf beim MUC, bekomme ich am Telefon eine Info vom Flughafen München: Die Check-In Crew ist für Samstag nicht eingeteilt. Danke für die Info, denn das bedeutet, es gibt keinen Ersatzflug.
Kurzer Check im Internet….von Deutschland wird Madeira nicht am Samstag angeflogen. Und genau dort müssen wir hin, da wir für Sonntag bereits Tickets für die Fähre haben. Doch Gott sei Dank gibt es die Swiss.
Dort bekommen wir innerhalb von 5 Minuten einen Flug zu sogar humaneren Zeiten. Um 07:00, ab Zürich. Cool, nur eine Stunde Fahrt statt 2.5, aber leider verpassen wir den Weihnachtsmarkt. Halb so wild, denn es fängt abends eh zu schneien an und wir freuen uns auf den Flug ab ZRH.
Zürich Shopping – 15.12.
Wir fahren am Freitag natürlich nicht gleich ins Hotel, sondern vorher noch in die Stadt. Einige Dinge fehlen noch für unsere Reise nach Portugal. Gut gepackt, geht es anschliessend gegen Abend ins Hotel, wo uns morgens ein Shuttle Service direkt zum Terminal bringt. Tip top.
Madeira – 16.12.
Eine Stunde später als ursprünglich mit Fly Niki geplant, treffen wir mit Edelweiss in Funchal ein. Der Flug war super, mit Sekt-Frühstück in der Swiss Lounge am Airport, nochmal Business-Frühstück im Flieger und unser 1. Frühstück hatten wir ja bereits im Hotel…LOL…kulinarische Anreise.
Spontan finden wir in Funchal einen Bus, der uns bis zum Hotel bringt. Dort bleiben wir nur eine Nacht, denn gleich Sonntagmorgen geht die Fähre nach Porto Santo.
Wir geniessen den lauen Abend in Funchal und besuchen den Weihnachtsmarkt. Eine etwas andere Stimmung herrscht hier. Es sind 19°C und statt Glühwein gibt es Fruchtsäfte und Eistee, dazu frischen Fisch aus dem Atlantik, yummy. Der Weihnachtsmarkt ist mit sehr viel Liebe gestaltet. Generell fällt uns auf, dass überall viel, sehr viel Deko angebracht ist. Deutlich mehr als in der Schweiz.
Porto Santo – 17.12. bis 29.12.
Pünktlich um 08:00 sitzen wir in der Porto Santo Line, die uns innert 2.5 Stunden nach Porto Santo bringt. Das liegt ca. 50 km nördlich von Madeira und ist mit ca. 5’500 Einwohnern nicht gerade gross. Daher auch perfekt zum Entspannen. Ein Taxi bringt uns zu unserem Hotel. Im Pestana Ilha Dourada haben wir uns mal für 12 Nächte eingemietet. Wir bekommen eine Villa ohne Nachbarn und können uns so noch viiiiiel besser entspannen 🙂
Die Insel ist wunderschön, gerade um diese Jahreszeit. Die angenehmen Temperaturen laden zum Wandern und Erkunden der Insel ein. Und genau das machen wir auch in den nächsten knapp zwei Wochen.
Inselleben
Alles hier auf der Insel ist top organisiert. Es fährt jeden Tag mehrmals ein Bus, ein kleiner Bus, direkt ins Dorf. Für einen guten Euro pro Person kommt man so bequem zum Einkaufen. Der Bus hält direkt dort, wo man ihn herwinkt, perfekt. Aber auch der Fussmarsch ist wunderschön. Am Strand entlang sind es genau 4.5 km und man benötigt in normalem Tempo ca. 1.5 Stunden. Da wir immer zeitig frühstücken, sind wir immer vor dem Mittag im Dorf gewesen, wo es zahlreiche Geschäfte und natürlich Restaurants gibt. Auch der Strandabschnitt lädt zum Verweilen ein, wir machen davon aber nur einmal Gebrauch. Der Strand unseres Hotels ist nämlich 1000x schöner.
Das Tolle überhaupt an der Insel Porto Santo ist nämlich genau der Strand. 9 km lang ist dieser und zieht vor allem im Sommer ganz viele Tagestouristen aus Madeira an. Dort gibt es nämlich so gut wie keine Strände und nur felsige Klippen. Aber zurück zu unserer Insel. Vom Hotel aus ist man in paar Schritten an einem wunderschönen einsamen Strand, genauso wie ich mir einen Strand vorstelle und wie ich es gern habe. Die ersten zwei Tage sind noch bisschen frisch zum Sonnenbaden, die restlichen 10 Tage haben wir ideales Wetter dafür.
Wenn ihr also einfach nur mal entspannen wollt, dann ist Porto Santo die perfekte Insel für euch. Achso, seit ca. 2 Jahren gibt es Direktflüge aus Dänemark, weshalb jede Woche immer ca. 200 Dänen auf der Insel sind, im Winter! In der Tat, egal wo man sich aufhält, in jedem Restaurant, in jedem Geschäft und bei jeder Sehenswürdigkeit hat es mindestens einen Dänen 🙂
Aber sonst ausser den 200 Dänen, gibt es vielleicht noch ein paar wenige Touristen von überall auf der Welt und das war es dann auch schon.
Porto Santo hat im Sommer knapp 50’000 Touristen am Tag, im Winter sind es ca. 500, so erzählen uns die Einheimischen. Daher haben auch die meisten Strandbars und Restaurants geschlossen. Gott sei Dank sind die guten Restaurants geöffnet. Aber mehr dazu unten.
Sehenswürdigkeiten
Nun ist es natürlich auch spannend, was diese Insel so zu bieten hat, daher schauen wir uns auch die Porto Santo Sehenswürdigkeiten genauer an. Die Engländer würden es Porto Santo Sightseeing nennen, aber das erwähne ich hier natürlich nur, damit der Post auch bei Google gelistet wird 😉
Einige tolle Plätze finden wir zu Fuss, so gibt es tolle Hügel, die die Insulaner Berge nennen. Die Aussicht dort oben ist grandios. Auf jedem höheren Punkt sieht man nämlich die komplette Insel bzw. den mehrheitlich bewohnten Abschnitt, vom Hafen im Nordosten bis zur Inselspitze im Südwesten, dort wo wir uns eingemietet haben.
Wenn man aber die Insel komplett anschauen möchte, sollte man ein Auto mieten. Es gibt genau einen einzigen Autoverleih, zumindest ausserhalb des Flughafens. Moinho Rent a Car, die direkt im Zentrum ein Büro haben, ausserdem noch im Hotel Vila Baleira, das schräg gegenüber von unserem Hotel liegt und in dem die Dänen abgesteigen 🙂
Man ist so nett und bringt uns das Auto an unser Hotel, damit wir gleich morgens loskommen. Um die komplette Insel zu sehen, benötigt man etwa 4 Stunden. Alle Fotopausen, Wanderungen und Zwischenstopps mit eingerechnet *g* Die Insel ist wirklich klein.
Wir fahren erstmal in die Berge. Ungefähr 550 m ist die höchste Erhebung hier. Wir erklimmen den Berg „Pico Da Juliana“ mit 447 m und haben eine tolle Aussicht auf die Insel, auch auf die andere Seite, den Teil hinter den Bergen. Wir fahren anschliessend runter zum Porto De Frades Beach und machen eine kleine Pause dort. Die Felsformationen sehen an dieser Stelle einfach toll aus.
Anschliessend geht es die Strasse hoch zu dem schönsten Aussichtspunkt: Portela Viewpoint. Von hier aus sieht man direkt von oben auf den Hafen und kann rüberschauen bis zum anderen Ende der Insel. In der Galerie seht ihr ein Panoramabild von dort. Nachdem wir gefühlte 150 Fotos gemacht haben, waren wir ausgehungert und sind zum Botanischen Garten gefahren. Quinta das Palmeiras heisst dieser und hungrig dorthin zu fahren stellte sich als grosser Fehler raus. Es gab dort nämlich genau genommen NICHTS. Zumindest nichts zu essen. Aber da wir nun mal da sind, schauen wir uns den Garten noch ein wenig an.
Quinta das Palmeiras
3 EUR Eintritt kostet der botanische Garten und er beherbergt zusätzlich einen kleinen Vogelpark. Aus Spendengeldern wird dieser unterhalten und ist liebevoll eingerichtet. Viele Vogelarten, Hühner und auch ein Strauss leben in diesem Park. Der Eintritt lohnt sich tatsächlich, obwohl uns der Hunger vor die Füsse fällt 🙂
Nach einem üppigen Lunch fahren wir weiter über die Insel und schauen uns die Umgebung an. Da Porto Santo eine Vulkaninsel ist, fühlen wir uns hier pudelwohl.
Wir nutzen noch unseren Mietwagen zum Grosseinkauf und fahren zurück ins Hotel.
Weiterhin bietet sich zum Sightseeing Calheta an, das sich am Ende der Insel befindet. Hier sieht man weitere tolle Steinformationen, die vulkanischen Ursprungs sind. Ausserdem ist der Strand hier super schön und man hat einen Ausblick auf die zwei Nachbarinseln.
Restaurants
Über die Weihnachtsfeiertage buchen wir uns in Restaurants ein. Super praktisch ist, dass es von allen Restaurants einen kostenlosen Transfer gibt. Dadurch spart man sich viel Geld für Taxis.
Gemäss TripAdvisor suchen wir uns die besten Restaurants aus. Das Panorama Restaurant ist unser Favorit, da die Aussicht dort wirklich toll ist, gerade im Winter und am Abend, da man auf den Hauptort schaut. Es ist alles toll weihnachtlich dekoriert und von daher schön anzusehen und hell erleuchtet.
Das Casa do Velho Dragoeiro kann ich euch ebenfalls empfehlen. Es gehört einem britischen Ehepaar, die hier auf der Insel ihre Pension verbringen. Tolle Idee übrigens. Das Essen ist ein Mix aus portugiesischer und englischer Küche. Sehr lecker und generell sind alle Leute hier sehr sehr gastfreundlich.
Weiterhin können wir die Bar Joao Do Cabeco empfehlen, wo wir mehrfach mittags essen waren. Die Insel ist sehr kulinarisch und nicht nur auf Fisch ausgerichtet. So gab es leckeres Kalbfleisch und auch Filet Mignon, das wir am 25. hatten. Sehr lecker.
Fazit
Alles in allem ein gelungener Urlaub, trotz Anfangsschwierigkeiten mit Fly Niki 🙂 Aber die sind sicher jetzt schlechter dran als wir. Porto Santo ist perfekt, um ruhig und relaxed Ferien zu machen, zumindest im Winter. Auch im Sommer wird es nicht an Mallorca erinnern, doch sind die Hotels dann meist ausgebucht. Alles ist hier top organisiert, jeder kümmert sich um einen und man fühlt sich rundum gut aufgehoben. Auch die Gäste sind angenehm, ein Mix aus jung und alt. Wir lagen sicher ca. im Durchschnitt =)
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und ein glückliches und zufriedenes 2018!
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